Archiv: "Wir kümmern uns jetzt um unsere Zukunft"

Digitale Präsentation des Schülerlabors JugendIndeLab (JIL)

Der Eingangsbereich zum Digitalen Messegelände (Bildquelle: FH Aachen)
Der Eingangsbereich zum Digitalen Messegelände (Bildquelle: FH Aachen)
Der Eingangsbereich zum Digitalen Messegelände (Bildquelle: FH Aachen) Der Eingangsbereich zum Digitalen Messegelände (Bildquelle: FH Aachen)
 
02.09.2020. Als vor einem Jahr das "JugendIndeLab" (JIL) als erstes digitales Schülerlabor an der FH Aachen ins Leben gerufen wurde, konnte niemand ahnen, welche Relevanz das Konzept aufgrund der Coronapandemie gewinnen würde. "Wir sind von der Aktualität überholt worden", sagt Prof. Dr. Thomas Ritz, Dekan des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik der FH Aachen und einer der Initiatoren von JIL. Und so wurden die Projektergebnisse dann auch – außerplanmäßig, aber sehr passend – rein digital präsentiert.

Etwa 100 Schülerinnen und Schüler aus sechs verschiedenen Schulen der Region waren knapp ein Jahr lang als "Indenautinnen" und "Indenauten" unterwegs. Ihre Aufgabe war es, umsetzbare Ideen für die Zukunft des Indelandes – also der Braunkohleregion zwischen Aachen, Jülich und Düren – zu entwickeln, etwa in den Bereichen Energie, Digitalisierung, Mobilität und Bau.

Brigitte Capune-Kitka, Vorsitzende des zdi-Zentrums ANTalive, ist von den Ergebnissen begeistert: "Was die Schülerinnen und Schüler auf die Beine gestellt haben, ist grandios. Sie waren neugierig, haben sich viele Gedanken gemacht und ihre Ergebnisse mit viel Herzblut präsentiert." ANTalive hat das Projekt gemeinsam mit der FH Aachen initiiert.

Für die digitale Projektpräsentation hatte das JIL-Organisationsteam nicht nur eine virtuelle Konferenz, sondern auch eine Onlinemesse erstellt. Die Online-Besucherinnen und -Besucher konnten sich auf diese Weise ein Bild davon machen, welche Ideen junge Leute für die Zukunft im Indeland haben. "Diese virtuelle Messe ist sehr beeindruckend", meinte Prof. Dr. Josef Rosenkranz, Prorektor für Studium und Lehre der FH Aachen, "sie passt sehr gut zu einem digitalen Schülerlabor." Es ging um den Einsatz von Brennstoffzellen und induktiven Ladesystemen, um Energiespeicher und Abwasserentsorgung, um Mobilitätszentren und Bikesharing. "Wir kümmern uns jetzt um unsere Zukunft" – so formulierte es Kimia Wille, Schülerin des Gymnasiums Zitadelle Jülich.

"Der Strukturwandel im Rheinischen Revier erfordert eine aktive Neugestaltung", betonte Prof. Dr. Jörg Borchert vom Fachbereich Energietechnik der FH Aachen. Und wer könnte dies besser, als die Menschen, die in 20, 30, 40 Jahren im Indeland leben? "Die Schülerinnen und Schüler haben die richtigen Fragen gestellt. Ihre Neugierde ist phänomenal", so Prof. Borchert. Er dankte allen Beteiligten für ihr Engagement, nicht zuletzt auch den Lehrerinnen und Lehrern, die den Teams mit Rat und Tat zur Seite standen, und dem Strategie- und Organisationsteam, das in kurzer Zeit eine coronagerechte Präsentation auf die Beine stellte.

Im Rahmen des Schulwettbewerbs JIL wurden Preise für die erarbeiteten Ergebnisse des Schülerlabors vergeben. Die Stiftung Energieinformatik und die Sparkasse Düren machten es als Sponsoren möglich, Preisgelder sowohl an alle Schulen als auch in den drei Kategorien Kreativität, Innovation und Machbarkeit auszuloben. Die Preisträger sind die Waldschule Eschweiler (Bereich Machbarkeit), das Mädchengymnasium Jülich (Bereich Kreativität) und die Bischöfliche Liebfrauenschule Eschweiler (Bereich Innovation).

Das Projekt JIL geht jetzt in die zweite Phase, auch im Schuljahr 2020/2021 werden wieder sechs Schulen teilnehmen. Das Thema Digitalisierung soll zukünftig eine noch stärkere Rolle einnehmen – es wird nicht nur um den Einsatz digitaler Werkzeuge gehen, sondern auch um die Auseinandersetzung mit der Frage, welche Auswirkungen die Digitalisierung auf Strukturentwicklungen wie etwa im Rheinischen Revier haben wird. Auch eine Online-Ringvorlesung für die Schülerinnen und Schüler kommt im zweiten Projektjahr hinzu, Start hierzu war am 28. August 2020. Bei den Beteiligten ist die Vorfreude groß: "Ich bin motiviert bis in die Haarspitzen", sagt Prof. Ritz. Das Engagement der Schülerinnen und Schüler mache Mut für die Zukunft: "Wir müssen den jungen Leuten noch mehr Vertrauen entgegenbringen."

Das digitale Schülerlabor JugendIndeLab (JIL) wurde durch die FH Aachen und das zdi-Zentrum ANTalive ins Leben gerufen. Es wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie die Gemeinschaftsinitiative Zukunft durch Innovation.NRW (zdi) gefördert.

(Text: FH Aachen/Arnd Gottschalk)

Weitere Infos zum Projekt unter:
https://www.fh-aachen.de/studium/schuelerlabore/jil/
Achtung, dieses Angebot ist aktuell leider nicht verfügbar. Sollten Sie an diesem Angebot interessiert sein, dann lassen Sie uns das wissen.